Zum Manuskript:
Es wurde 2023 fertig gestellt und bewegt sich im Bereich Urban Romantasy und Dark Fantasy. Es ist fast 800 Seiten stark und ist aus unterschiedlichen Perspektiven geschrieben. Da es um Vampire geht, wird es dementsprechend blutig und ist nichts für schwache nerven oder einen sensiblen Magen.
Klappentext:
Gwen, Kopf der Mafia und Master der Vampir-Organisation Infernis, wird mit einem alten Bekannten aus ihrer Vergangenheit konfrontiert. Während sie gegen ihn kämpft, begegnet sie einem menschlichen Gral, der ihre Unsterblichkeit in Frage stellt. Zwischen all den Fronten verliert sie ihr Herz an einen Sterblichen und muss ihn vor ihrem langjährigen Freund beschützen.
Ein kleiner Einblick in mein Buch:
Prolog
Sein Körper brannte von innen heraus und das Atmen fiel ihm schwer. Wenn er seinen Kopf anheben könnte, würde es ihm wohl leichter fallen. Aber seine Kraft war verbraucht. Er hatte versucht, zu fliehen, doch dann hatten sie ihm seine Oberschenkel gebrochen und vermutlich seine Wirbelsäule.
Selbst wenn er es wollte, konnte er seine Beine nicht bewegen. Er atmete etwas tiefer ein. Eine glühende Kralle fuhr ihm in seine Seite und er musste die Luft anhalten, um nicht zu stöhnen. Unter keinen Umständen wollte er, dass die Aufmerksamkeit der drei Frauen auf ihn glitt. Nervös lauschte er in die Höhle hinein, doch noch immer waren zwei in der Nebenhöhle verschwunden, während die andere in der Mitte beschäftigt war. Langsam atmete er kontrolliert aus. Er fragte sich, wann er wohl sterben würde. Sie hatten ihm so viel Blut ausgesaugt, dass er über kurz oder lang keins mehr haben musste. Dennoch war er am Leben.
Seine Gedanken glitten zu ihr zurück. Mehr denn je spürte er die Bitterkeit und die Sehnsucht in sich aufsteigen. Wenn er nicht weggegangen wäre, hätte er irgendwann einmal in ihr Gesicht blicken dürfen? Sie war ihm nähergekommen und hatte sich ihm immer mehr gezeigt, aber dann war er gegangen. Er bereute es nicht, den Militärweg eingeschlagen zu haben. Allerdings bedauerte er es, nicht nach ihr gesucht zu haben. Wie schon so oft, stellte er sich vor, wie er seine starken Arme um ihre zierliche Gestalt legen würde und ihr für alles dankte, was sie für ihn getan hatte. Die Vorstellung, ihr so nah zu sein, hatte etwas Beruhigendes und ließ ihn für einen Moment den Schmerz in seinen geschundenen Körper vergessen.
Eine Bewegung in seinem Augenwinkel riss ihn aus dem Tagtraum. Unerwartet fuhr eine kleine, kräftige Hand in sein kurzes Haar und bog seinen Kopf langsam nach hinten. Ein schmerzhaftes Stöhnen entwich ihm und er sah in die grünlichen Augen seiner grinsenden Peinigerin. Sie war die schlimmste von den dreien, da sie es genoss ihm Schmerzen zuzufügen. All seine Knochenbrüche hatte sie zu verantworten. Angst kroch in seine Glieder. Würde sie ihn wieder foltern?
Lächelnd ließ sie seinen Kopf los und kraftlos fiel er auf seinen Brustkorb herab. Er konnte sehen, dass sie einen Schritt zur Seite trat und er wusste, was nun kommen würde. Der Schmerz ihrer Zähne unerträglich. Wie tausend Nadeln bohrten sie sich tief hinein und ein verzehrendes Feuer brannte sich abermals von dem Arm durch seinen ganzen Körper. Jede Faser schien in Flammen zu stehen und Übelkeit, sowie ein markerschütterndes Zittern, überfiel ihn.
Er hörte die älteste sprechen, doch ihre Worte wurden von seinem rasenden Puls übertönt. Vielleicht durfte er endlich sterben. Abrupt war der Schmerz verschwunden und ein grässliches, knackendes Geräusch ertönte. Verwirrt runzelte er die Stirn und lauschte. Weitere brechende und schmatzende Laute hallten in der Höhle wider. Gefolgt von einer unheimlichen Stille. Er fragte sich, was gerade passiert war.
Jemand kniete sich vor ihm hin und durch seine Augenschlitze konnte er erkennen, dass es keines der drei Monster war. Sie trug schwarze Stiefel und einen langen, dicken Mantel, der sich neben ihr ausbreitete, wie die Flügel eine Fledermaus. Er wunderte sich, wer sie war, doch dann regte sich leise Hoffnung. War sie zu seiner Rettung gekommen? Sie war die Einzige, die ihn immer gefunden hatte. Schon allein der Gedanke daran ließ seinen Puls hoffnungsvoll nach oben schnellen. Er wünschte sich nichts sehnlicher, als seinen Kopf anheben zu können. Eine kleine, schlanke Hand schob sich in sein Blickfeld und legte sich sanft auf seine Wange. Dann hob diese seinen Kopf an. Ein scharfer Stich zuckte hindurch. Beinahe hätte ihn der Schmerz in die Dunkelheit hinab gedrückt. Doch jetzt durfte er nicht gehen.
„Lance“, hörte er eine weibliche Stimme sprechen.
Sie hallte in seinem Kopf und Körper tausendfach wieder. Rüttelte an ihm und brachte eine verborgene Seite in seiner Seele zum Schwingen. Noch nie hatte sie zu ihm gesprochen. Dennoch wusste er, dass sie es war. Eine Welle der puren Erleichterung strömte durch ihn hindurch. Nun war er in Sicherheit. Ihr Daumen strich sachte über seine Wange und er nahm seine letzte Kraft zusammen und öffnete seine Augenlider. Sie war in einem langen, dunklen Mantel gehüllt, dessen Kapuze ihr Gesicht einrahmte. Darauf trug sie eine schlichte, schwarze Maske, deren Augen durch undurchsichtige Gläser ersetzt worden war. Aber das war ihm in dem Moment egal. Sie war hier und das war alles, was zählte.
„Du bist es“, flüsterte er angestrengt und seine Mundwinkel hoben sich leicht an.
„Rede nicht, das ist zu anstrengend für dich“, meinte sie schnell.
Ihre Stimme war wie Musik in seinen Ohren. Glückseligkeit breitete sich in ihm aus und er seufzte erleichtert, während er gegen die Bewusstlosigkeit ankämpfte. Er legte erschöpft seinen Kopf in ihre Hand und genoss die Wärme und Geborgenheit, die sie ausstrahlte. Müde sanken seine Lider herab.
„Du bist in Sicherheit. Ich bringe dich nach Hause“, hörte er sie in einem sanften, beinahe zärtlichen Tonfall sagen.
Erneut zwang er sich seine Augen, zu öffnen, und sah direkt in die schwarzen Gläser ihrer Maske, in denen er sich schemenhaft spiegelte. Es gab so viel zu sagen und doch fehlten ihm die Worte.
„Danke“, hauchte er aus tiefstem Herzen, ehe er den Kampf verlor und die Dunkelheit hinabsackte.
Doch dieses Mal fürchtete er sich nicht. Denn er wusste, dass sie nun bei ihm war.