Der Ring der Erde

Kapitel 46

Die Königshalle war groß und genauso eindrucksvoll und wunderschön wie sie diese in Erinnerung hatte. Ihr Blick glitt über die prächtigen Säulen, über den Blumenschmuck, der von Frauen gerade angebracht wurde und dann ganz langsam weiter, mit pochendem Herzen, zum Königsthron. Der schwarze, niedrige Thron des Truchsess war verschwunden und auf dem weißen, königlichen Thron, mit der weißen Flagge dahinter, saß er, doch sie hätte ihn fast nicht wiedererkannt. Seine Haare waren nicht mehr verfilzt und ungewaschen, sondern fielen ihm glänzend bis auf die Schultern. Sein Haupt krönte eine silberne Krone, die aus silbrigen Flügeln zu bestehen schien und er war gehüllt in kostbare Gewänder. Nur der müde Blick in seinen meergrauen Augen war noch an seinem Platz. Nervös und mit ängstlich zittrigen Gliedern schritt sie näher und bemerkte plötzlich eine kleine Person, direkt neben dem Thron, die Pergamente in der Hand hielt und müde darauf sah. Seine wuscheligen Haare fielen ihm in die Stirn und er trug die schwarze Rüstung der Turmwächter.
`Pippin!´
Ihr Herz schlug höher vor Glück und der Kloß in ihrem Hals wurde immer größer, als sie den beiden immer näher kam. Endlich stand sie vor dem Thron und sah hinauf zu Aragorn, der ihr Gesicht wegen des Schattens ihrer Kapuze nicht erkennen konnte. Eine königliche Aura umgab ihn und bohrte sich direkt in ihr Herz. Unweigerlich verbeugte sie sich tief vor ihm und hüllte sich dabei tief in ihren Umhang. Innerlich wurde ihr mit einem Schlag bewusst, dass sie ihn als ihren König anerkannt hatte und spürte instinktiv, dass er dennoch derselbe war, den sie einst in Helms Klamm kennenlernen durfte.
„Weshalb seid Ihr hier?“, fragte er in einem müden, aber dennoch freundlichen Ton und ließ sie innerlich zusammenzucken.
Gweneth musste stark an sich halten, um nicht gleich vor Glück und Erleichterung haltlos los zu weinen. Sie erhob sich aus der Verbeugung und schluckte grob den Kloß in ihrem Hals hinunter.
„Ich bin gekommen… um mit eigenen Augen zu sehen, was nach meinem Entschwinden hier geschehen ist und ich muss sagen, ich dachte…“, sie schluckte erneut hart, „dass ich eure Gräber suchen müsste, doch das hier ist mehr, als alles andere, was ich je erhofft hatte.“
Sie sah, wie Aragorns Müdigkeit verschwand und er sie interessiert ansah. Auch Pippin hatte sein Haupt erhoben und musterte sie neugierig. Sie wäre so gerne zu ihnen gerannt und hätte sie in ihre Arme gezogen, doch ihre Beine waren vor Angst gelähmt und gehorchten ihr nicht mehr.
„Wie lautet Euer Name?“, fragte Aragorn und beugte sich leicht nach vorne.
„Erkennst du schon nicht mehr eine alte Freundin, wenn sie vor dir steht?“
Obwohl sie die Tränen zurückhalten wollte, konnte sie es nicht mehr. Die erste Träne rann ihr die Wange hinunter und ihre Hände fingen an zu zittern. Sie sah hoch zu Aragorn, der sich langsam aus seinem Thron erhob und Pippin noch mehr verwirrt drein schaute. Langsam stieg Aragorn die weiß-schwarzen Stufen hinunter und blieb auf der untersten stehen.
„Mein Herz sagt mir, wer vor mir steht, doch vermag ich es nicht zu glauben“, flüsterte er und ging die letzte Stufe hinunter.
Gweneth konnte sich nicht mehr länger zurückhalten und griff an die Ränder ihrer Kapuze.
„Glaube es, mein Freund, denn ich bin zurückgekehrt.“
Mit den Worten streifte sie ihre Kapuze von ihrem Kopf und lächelte Aragorn an, der wie angewurzelt stehen blieb. Kurz herrschte Stille in der Königshalle, doch dann stieß Pippin einen lauten Schrei aus.
„Gweneth!“, rief er, ließ die Pergamente achtlos fallen und rannte auf sie zu.
Gweneth sank in die Hocke und öffnete ihre Arme, in die sich Pippin hinein warf. Glücklich umarmte sie ihn und Freudentränen rannen aus ihren Augen, als beide sich fest drückten. Dann ließen sie lachend voneinander ab und beide wischten sich die Tränen aus den Augen.
„Wie ist das möglich?“, hauchte er mit einem glücklichen Strahlen auf seinem Gesicht und Gweneth wischte sich lächelnd Tränen von ihren Wangen.
„Ich weiß es nicht“, meinte Gweneth und sah dann zu Aragorn auf.
Er war zu ihnen getreten und sah sie aus funkelnden, meergrauen Augen an. Langsam erhob sie sich, lächelte ihn glücklich an und wartete auf seinen nächsten Schritt, immerhin war er der König. Plötzlich ging er einen Schritt auf sie zu und schloss sie fest in seine Arme. Gweneths Herz schlug höher und eine Welle der Erleichterung durchfloss sie. Schnell erwiderte sie die Umarmung und lachte vor lauter Glück. Sie lösten sich voneinander und Aragorn legte seine rauen Hände sanft an ihre Wangen.
„Es tut gut, dich zu sehen. Éomer wird überglücklich sein.“
Ihr Herz setzte kurz aus, um dann nur noch schneller zu schlagen.
„Dann… lebt er?“
Aragorn lächelte breit und nickte. Ein Zittern wallte durch ihren ganzen Körper und die Tränen brachen erneut aus ihr heraus. Aragorn zog sie erneut in seine Arme und sie weinte vor Erleichterung. All der Schmerz und all die Sorgen schienen aus ihrem Inneren zu laufen und hinterließen nichts anderes, als pures Glück und Erleichterung. Schließlich fing sie sich allmählich wieder und sah Aragorn mit glänzenden Augen an. Plötzlich wurde sie in die Seite gestupst und als sie hinunter sah, bemerkte sie Pippin, der ihr lächelnd ein sauberes Stofftaschentuch reichte. Lächelnd nahm sie es an, putzte sich leicht geräuschvoll die Nase und wischte sich die Tränen aus den Augen.
„Wo… wo ist er?“, fragte sie mit zittriger Stimme.
„Er ist auf dem Weg hierher. In wenigen Tagen wird er hier eintreffen“, sprach er sanft und Gweneth konnte ihr Glück kaum fassen.
„Hab Dank! Du hast dein Versprechen eingehalten“, flüsterte sie voller Dankbarkeit und Aragorns Lächeln wurde breiter.
„Ich tat mein Möglichstes, ihn zu schützen“, raunte er und deutete eine kleine Verbeugung an.
Gweneth lächelte breit und warf dann einen Blick über seine Erscheinung.
„So, so, so, du bist nun also König des Westens. Eine schwere Bürde hast du dir auf deine Schultern gelegt.“
„Doch werde ich diese bald teilen können.“
„Ist es jene, von der du mir erzählst hast?“
Nun fingen seine Augen wieder an zu leuchten und ein seliges Lächeln legte sich auf seine Lippen.
„Ja, sie ist es. Sie entschied sich dagegen, gen Westen zu segeln und legte all ihre Hoffnung in das Fortbestehen unserer Welt.“
„Sie muss dich also wahrlich lieben.“
„So sehr wie ich sie liebe.“
Tief sah sie in seine glühenden Augen und konnte darin die tiefe Liebe zu der Elbin erkennen, die genauso tief war, wie ihre Liebe zu Éomer.
„Dann sind wir also beide an jemanden gebunden, der kein bloßer Gefährte ist, sondern mehr wie die Luft zum Atmen.“
Aragorn nickte sachte und beide schienen sich in dem Moment vollkommen zu verstehen.
„Aus dem tiefsten Herzen gönne ich dir das Glück mit ihr, auf das ihr ein gutes Herrscherpaar seid.“
„Es wird sich noch zeigen, wie gut wir herrschen können.“
„Ich werde ein Auge auf euch haben und wenn ihr Mist baut, komm ich und hau dir auf die Finger“, meinte sie mit einem Grinsen und brachte Aragorn zum Lachen.
„Dann kann wohl nichts mehr schief gehen“, meinte er mit einem schiefen Grinsen und musterte sie dann noch einmal eingehend.
„Du hast dich verändert. Zum Positiven möchte ich meinen.“
„Nur dank eines elbischen Kamms von der Herrin Galadriel. Auf ihm liegt ein Zauber, der mein elbisches Erbe mehr hervorbringt.“
„Gweneth?“, ertönte mit einem Mal Pippins Stimme und sie wandte sich ihm zu.
„Bist du ohne Gepäck angereist?“
„Nein, ich hielt es nur für das Beste, meine Sachen bei Schattenfell zu verstecken. Ich bat ihn auch, darauf aufzupassen und nur mich oder einen der Gefährten daran zu lassen.“
„Eine weise Entscheidung“, meinte nun auch Aragorn und legte seine Hände auf ihre Schultern.
„Doch nun ruhe dich aus, solange du kannst und begrüße die anderen. Sie werden dich sicherlich auch sehen wollen.“
Dann sah er zu Pippin hinab.
„Pippin“, dieser sah erwartungsvoll und überglücklich lächelnd zu Aragorn auf.
„Begleite sie auf eines der freien Gästezimmer.“
Pippin nickte schnell und Gweneth schenkte Aragorn ein Lächeln, der seine Hände von ihren Schultern nahm.
„Mann, werden die anderen vielleicht überrascht sein!“, meinte Pippin und seine Augen glühten noch voller Freude.
„Dann bis später“, sagte sie zu Aragorn, nickte ihm zu und sah dann erwartungsvoll Pippin an, der sogleich ihre Hand nahm und sie stürmisch am Thron vorbei zog.
„Nicht so schnell“, meinte sie lachend und Pippin ließ ihre Hand breit lächelnd los.
„Aber ich muss doch unbedingt den anderen von deiner Ankunft erzählen! Sie werden sich so freuen!“
Er lachte laut und hüpfte wie ein Flummi auf und ab, was Gweneth erneut zum Lachen brachte. Sie verließen die Königshalle durch einen Seiteneingang, folgten einigen Gängen und traten dann durch eine Tür hinaus ins Freie. Plötzlich lief sie gegen etwas Hartes, kippte nach hinten um und wäre hingefallen, wenn keine starken Arme sie blitzschnell aufgefangen hätten. Überrascht sah sie auf und direkt in wunderschöne, blaue Augen, die ihr jedoch so vertraut waren. Langsam wurde sie aufgerichtet und eine kleine Träne lief ihr die Wange herunter, als sie in das wunderschöne Gesicht des Elben sah.
„Legolas“, flüsterte sie und ihre Stimme zitterte.
„Fast möge ich an meinem Verstand zweifeln, doch du bist es wirklich, mellon nin“, sprach Legolas in seiner wunderschönen, melodischen Stimme und seine blauen Augen waren voller Wärme.
„Dir geht es gut“, keuchte sie und kaum hatte sie wieder festen Boden unter ihren Füßen, fiel sie Legolas um seinen Hals.
Er versteifte sich kurz, ließ dann jedoch ihre Umarmung zu und drückte sie etwas an sich. Neben ihnen ertönte plötzlich ein leises Klirren und als sie sich von Legolas löste und zur Seite sah, stand Gimli mit weit geöffnetem Mund vor ihr. Auf dem Boden lag seine qualmende Pfeife, die ihm bei ihrem Anblick aus der Hand gefallen war.
„Gweneth“, murmelte dieser und mit einem kleinen Aufschrei, ging sie in die Knie und umarmte Gimli fest.
„Mein Freund! Wie sehr habe ich euch alle vermisst“, sprach sie in seine dicken Haare und ließ dann mit tränenüberströmten Wangen von Gimli ab.
Dieser war noch immer vollkommen baff, starrte sie aus glänzenden Augen an und fing dann plötzlich laut an zu lachen, während die ersten, dicken Tränen aus seinen Augen kullerten.
„Ich wusste es! Ich wusste, dass du überlebt hast!“, rief er laut und lachte schallend.
Gweneth grinste ihn breit an und mit einem Mal streifte sie eine sanfte Brise. Gweneth wurde es ganz warm ums Herz und zum ersten Mal hob sie ihren Blick. Sie befanden sich in einem wunderschönen, üppig begrünten Garten, mit vielen marmornen Pavillons unter denen einige vom Schönen Volk standen und zu ihnen interessiert hinüber sahen. Teiche und Springbrunnen waren überall angelegt worden und die Sonne tauchte alles in ein helles Licht, doch wirkte der Garten fahl im Gegensatz zu der Elbin, die sich aus der Ansammlung herausschälte und auf Gweneth langsam zu glitt. Legolas und Gimli wichen respektvoll zur Seite, damit die schöne Elbenfrau ungehindert zu Gweneth konnte. Erneut stockte Gweneth der Atem, als sie der hoch gewachsenen Elbenfrau in ihr zeitloses und feines Gesicht sah, umrahmt von leicht gewellten, tiefgoldenem Haar, das ihr bis zur Hüfte reichte. Galadriel lächelte sie an und ihre Erscheinung schien zu leuchten.
„Mae tollen na mar, Willkommen zu Hause, bess abonnen (Menschenfrau)“, sprach sie in ihrer klaren, melodischen Stimme, die jedoch tiefer war, als man es von Frauen gewohnt war.
„Es erfreut mein Herz, dich zu sehen. Von Nebel verdeckt war dein Weg, doch nun liegt er klar vor dir.“
Galadriel hielt wenige Fuß vor Gweneth, streckte ihre feinen Hände aus und half Gweneth auf ihre Füße.
„Du siehst ihr so ähnlich“, sprach Galadriel sanft und Gweneth meinte einen Funken Schmerz in ihren tiefen, weisen Augen zu sehen.
Endlich fand sie ihre Stimme wieder und respektvoll verneigte sie sich leicht vor der Herrin.
„Nur dank Eurer Großzügigkeit erwachte der Glanz meines Blutes. Habt Dank für die Geschenke, dir ihr mir gabt, Herrin.“
Sie sah hoch in die hellen Augen der Herrin und schien in ihnen zu versinken. Einen kurzen Augenblick sahen sie sich gerade in die Augen und Gweneth spürte, wie Galadriel in die Tiefe ihrer Seele blickte.
´Viel musstest du erleiden, um deinen Weg zu finden und doch hebe dein Herz, denn die Zeit ist nahe, in der du kein Leid mehr erfahren wirst. Habe Mut für den Weg, der dir vorherbestimmt ist´, sprach Galadriel in Gweneths Kopf und küsste Gweneth sanft auf ihre Stirn.
Die Berührung ihrer Lippen ließ eine Hitzewelle durch Gweneths Körper rauschen und sie spürte, wie die Narben in ihrem Herz heilten. Ihr Ring pochte leicht an ihrem Finger und erneute Zuneigung zur goldenen Herrin durchfloss sie.
´Wie kann ich Euch für alles nur danken?´, fragte sie Galadriel in Gedanken, die ihr wieder tief in die Augen sah.
´Lebe´, hauchte Galadriel, lächelte breit und trat dann leicht zur Seite.
Es hatten sich einige Elben aus der Menge gelöst und waren neugierig näher getreten.
Hinter Galadriel erschien ein groß gewachsener Mann, der jedoch Galadriel nicht überragte. Er war, wie die Herrin, ganz in weiß gekleidet und sein langes Haar war silbern und leuchtend. Seine Züge waren edel und auch in seinem Gesicht war kein Alter zu erkennen, außer in seinen grauen, tiefen Augen.
„Dies ist mein Gemahl Celeborn. Auch er kannte Mallos und ward ihr ein guter Freund.“
Gweneth verneigte sich ehrfürchtig vor ihm, während er ihr distanziert, aber dennoch freundlich zulächelte. Plötzlich tauchten hinter Celeborn zwei weitere Elben auf, die Gweneth neugierig beäugten. Es waren ein Mann und eine Frau, die ihre Köpfe leicht zum Gruße neigten. Erneut verbeugte sich Gweneth und fühlte sich zwischen den hohen Herrschaften mit einem Mal recht fehl am Platz.
„Ich bin Elrond von Bruchtal“, sprach der Elbenmann mit seiner ruhigen kraftvollen Stimme, die sogleich war wie Musik.
Sein Gesicht war, wie das aller Elben, zeitlos und sein dunkles Haar war wie die Schatten der Dämmerung. Darauf trug er ein filigranes Diadem, welches schimmerte im Schein der Sonne und seine Augen waren so klar, wie der Abend und ein Licht leuchtete in ihnen, wie Sternenfunkeln. Obwohl er gehüllt war in feine Gewänder, hatte sie dennoch das Gefühl, einem mächtigen Krieger gegenüber zu stehen. Elrond hob seinen Arm und deutete auf die Frau neben ihm, die seine Tochter sein musste, denn sie sah ihm etwas ähnlich.
„Und dies ist Arwen Undómiel, Abendstern unseres Volkes.“
´Und die zukünftige Frau von Aragorn. Er hat bei ihrer Schönheit nicht übertrieben. ´
Ihre Haare waren dunkel, wie die ihres Vaters und ihre helle Haut, sowie ihr Gesicht wiesen keinen Makel auf. In ihren Augen leuchteten die Sterne und waren so grau, wie eine wolkenlose Nacht. Doch sah sie königlich aus und in ihrem nachdenklichen, wachen Blick lag viel Weisheit. Wenn Galadriel wie der Morgentau war, so war Arwen die süße Verlockung der Abenddämmerung.
„Dann müsst Ihr jene sein, von der Aragorn einst erzählt hatte“, meinte Gweneth mit einem kleinen Lächeln.
Arwen lächelte sachte und so schön, dass Gweneth für einen kurzen Moment ihre Worte vergaß, ehe sie sich wieder besann.
„Es freut mich zu sehen, dass er sein Glück gefunden hat.“
„Und es freut mich, endlich Eure Bekanntschaft zu machen. Viel hörte ich über Euch und Eure Taten. Vielleicht können wir bald über Eure Heimat reden, die so ganz anders ist, als die unsrige.“
Ihre Stimme war wie ein sanftes Glockenspiel und bohrte sich unweigerlich in ihr Herz. Obwohl sie so schön war, dass Gweneth beinahe Ehrfurcht vor ihr hatte, mochte Gweneth Arwen auf der Stelle.
„Eine Zeit lang werden wir hier noch verweilen und wir alle sind erpicht darauf, Euren Erzählungen zu lauschen“, meinte nun auch Elrond und sie spürte, wie die Blicke der Elben auf ihr ruhten.
„Ich werde Euch gerne von meiner Heimat berichten, wenn Ihr es wünscht“, meinte sie mit einem breiten Lächeln und musste es sich verkneifen, sich nicht noch einmal vor ihnen zu verbeugen.
„Gweneth?“, ertönte die helle und sanfte Stimme von Legolas, dem sie sich neugierig zuwandte.
„Deine Reise war gewiss ermüdend. Sollen wir dir dein Zimmer zeigen?“
Erleichtert lächelte sie und nickte schnell, denn sie wusste nicht, wie sie aus der Versammlung allein heraus gekommen wäre. Sie nickte den Elben zum Abschied zu und folgte Legolas, Gimli und Pippin, die noch ganz betört waren von der Gegenwart der Elben. Erst, als sie den Garten halb durchquert hatten, konnte Gweneth ausatmen.
„Phu, das war… intensiv“, meinte sie und auch Pippin nickte schnell.
„Das waren hohe Elben, oder nicht? Bei Galadriel und Celeborn ist mir das klar, aber was ist mit den anderen?“, fragte sie Legolas, der sie durch die Gärten führte, die gefüllt waren vom Schönen Volk und die sie zu mustern schienen.
„Elrond ist ein Fürst, sowohl unter den Elben als auch unter den Menschen. Seine Heimat ist die Zuflucht für uns alle und seit mehreren Jahrtausenden weilt er schon auf Arda.“
Gweneth schluckte hart und ein Schauer überkam sie.
„So viele mächtige und einflussreiche Elben… daran muss ich mich, glaub ich, noch gewöhnen.“
Legolas lachte sein glockenhelles Lachen und beruhigte sie allmählich. Sie erreichten das Ende des Gartens, als eine melodische, etwas tiefere Stimme hinter ihr sprach: „Seit unserer letzten Begegnung seid Ihr noch schöner geworden, bain heryn nin (meine schöne Herrin).“
Gweneth blieb wie angewurzelt stehen, drehte sich langsam um und sah in wunderschöne, dunkelblaue Augen. Sein Gesicht war fein, alterslos und sein Haar golden. Keinen Makel konnte sie auf seiner glatten, hellen Haut erkennen und er sah wesentlich gesünder aus, als das letzte Mal, als sie ihn gesehen hatte.
„Erkennt Ihr mich wieder, Herrin?“, fragte er und sein Gesicht verzog sich zu einem kleinen Lächeln, das ihr kurz den Atem raubte.
Kurz schnappte sie nach Luft, um wieder zu Sinnen zu kommen, während er es zu bemerken schien und sein Lächeln sich nur noch vertiefte.
„Haldir lautet Euer Name. Es freut mich zu sehen, dass Ihr wohlauf seid.“
„Dank Euch bin ich das, Herrin.“
Er verneigte sich vor ihr und Gweneth spürte, wie Pippin ihr einen fragenden Blick zuwarf.
„Kennt Ihr euch?“, fragte Pippin zaghaft und Haldir lächelte Pippin strahlend an.
„Ich rettete ihm das Leben, als die Schlacht von Helms Klamm tobte.“
„Sie rettete mir nicht nur das Leben, sondern holte mich zurück aus Mandos Hallen.“
Pippin sah erstaunt Gweneth an, der das mehr als peinlich war.
„Ich tat mein Bestes“, meinte sie abschließend und hoffte, dass sie nun weitergehen konnte.
Innerlich spürte sie, dass er ein großes Interesse an ihr hatte und ihr war das etwas unangenehm. Zwar schmeichelte ihr sein offenkundiges Interesse etwas, aber ihr Herz war bereits vergeben.
„Verzeiht, Herr Haldir, doch wir müssen unseren Weg fortsetzen“, meinte sie und hoffte, nicht zu rüde zu erscheinen.
Er jedoch lächelte nur noch breiter, verbeugte sich leicht von ihr, das Gweneth mit einem Nicken erwiderte und sich dann abwendete. Sie folgte Legolas weiter durch die Gärten, konnte jedoch Haldirs Blick in ihrem Rücken spüren. Erst als sie einen Gang betraten und die Tür hinter ihnen zu fiel, konnte sie völlig aufatmen.
„Er ist an dir interessiert“, sprach Legolas das Offensichtliche aus und Gimli brummte missmutig.
„Er soll bloß seine Flossen bei sich lassen! Sonst bekommt er es mit mir zu tun!“, knurrte Gimli halb, während sie einen breiten Korridor entlang liefen.
„Immerhin gehörst du schon zu Éomer“, meinte nun auch Pippin und Gweneth blieb verblüfft stehen.
Außer Aragorn, Erkenbrand, Éowyn und vermutlich Legolas wusste niemand von ihrer geheimen Beziehung, dessen war sie sich sicher.
Plötzlich hüpfte Pippin breit grinsend auf und ab und seine Augen fingen wieder an zu leuchten.
„Ich werde die anderen holen gehen! Sie müssen wissen, dass du wieder hier bist!“
Mit den Worten rannte er grinsend aus dem Gang und ließ die drei zurück. Gweneth wandte sich schnell zu den beiden herum.
„Woher…?“, wollte sie zum Fragen ansetzen, doch Legolas lächelte so strahlend, dass sie ihre eigenen Worte vergaß.
„Seit der Feier in der Halle Meduseld wusste ich von euren Gefühlen, doch nach der Schlacht um Minas Tirith wurde es für jeden offensichtlich.“
„Wieso?“
„Komm. Über solche Themen sollte man nicht in kalten Fluren reden“, sprach Legolas, öffnete eine Türe, die wohl jene zu ihrem Gemach war und trat ein.
Es war ein großes, helles Zimmer, mit einem weißen Himmelbett, silbernen Vorhängen und einem Kamin, in dem ein Feuer loderte und vor dem einige, helle Sessel standen. Es besaß eine schlichte Schönheit, die sie in dem Moment völlig kalt ließ. Zu groß war ihre Neugier und abwartend sah sie zu Gimli, der seinen Bart zwirbelte und nicht den Anschein erweckte, als wollte er darüber reden. So ergriff Legolas abermals das Wort.
„Nach der Schlacht suchten wir die Stelle gründlich ab, an der du hättest liegen müssen oder zumindest deine Überreste, doch fanden wir nichts. Das Einzige, was von dir geblieben war, war dein Helm, den du zurückgelassen hattest. Wir zeigten ihn Éomer, der ebenfalls nach dir gesucht hatte und erzählten, was geschehen war. Sein Gesichtsausdruck verriet ihn, dass er mehr als nur freundschaftliche Gefühle für dich hegte.“
Gweneths Herz zog sich zusammen und traurig senkte sie den Kopf.
„Wie… wie hat er es aufgenommen“, fragte sie ganz leise, doch Legolas besaß ein gutes Gehör und antwortete auf ihre Frage.
„Der Schmerz stand ihm ins Gesicht geschrieben und obwohl er danach sein Gesicht wahrte, konnte man den Schmerz und den Kummer in seinen Augen sehen.“
„Wir alle hofften, dass du vielleicht wieder in deiner Welt warst, doch sicher, dass du dort lebendig angekommen bist, war keiner. Die Hoffnung war gering“, sprach nun endlich auch Gimli mit einem traurigen Blick in seinen Augen.
Eine kurze Stille herrschte, die keiner brechen mochte. Gweneths Gedanken weilten bei Éomer und sie konnte sich gut sein Gesicht vorstellen, als er erfahren musste, dass sie nun wirklich gegangen war.
„Ich wünschte, er wäre jetzt schon hier“, murmelte sie mit zugeschnürtem Herzen und sie spürte, wie Gimli tröstend eine Hand auf ihre Schulter legte, wobei er sich recken musste, um herauf zu gelangen.
„Er wird bald eintreffen“, meinte Gimli so sanft, wie es seine ruppige Stimme zuließ und rührte Gweneth.
„Wann ist bald?“
„Boten erreichten uns heute, dass er in sechs Tagen hier sein wird.“
Gweneths Herz schnürte sich erneut zusammen.
„So lange?“, meinte sie mit schwacher Stimme, während der Schmerz ihr die Stimme raubte.
´Vielleicht kann ich ihm ja entgegen reiten?´, überlegte sie schon, als Legolas zu ihr trat und die Hand auf ihre Schulter legte.
„Gweneth, bleibe hier. Dein Körper braucht Ruhe, um neue Kraft zu schöpfen. Warte, bis er die anstrengende Reise hinter sich gebracht hat.“
Mit großen Augen sah sie direkt in seine unglaublich strahlenden Augen und nickte dann schwach. Sie wusste, dass sie ihren Körper nicht überanstrengen durfte. Dennoch war ihre Sehnsucht so groß, dass sie alles getan hätte, um ihn schneller wiederzusehen.
„Du hast ja Recht, Legolas. Dennoch…“, meinte sie und Legolas lächelte wissend.
„Bleib hier und ruh dich ein wenig aus, Kind“, brummte Gimli und hätte beinahe Gweneth zum Lachen gebracht, denn ein Kind war sie schon lange nicht mehr.
„Nun gut, ich bleibe“, fügte sie sich mit einem Seufzen und innerlich fragte sie sich, ob die Gefährten sie einfach nicht gehen lassen wollten, da sie erst angekommen war.
Gerade wollte sie fragen, wie es ihnen ergangen war, als plötzlich die Türe schwungvoll aufflog und Gweneth zusammenzuckte. Pippin stand breit grinsend im Raum und hinter ihm zwei sehr bekannte Personen.
„Mann, Pippin, weswegen…!“, schnauzte Merry, der verstummte, so bald sein Blick auf Gweneth gefallen war und dahinter Gandalf, gehüllt in seine schneeweiße Robe.
„Gweneth!“
„Merry!“, rief Gweneth voller Freude und beide rannten aufeinander zu.
Merry schmiss sich lachend in ihre ausgestreckten Arme und sie umarmte ihn stürmisch. Kräftig drückte sie ihn an sich und Freude überrollte sie erneut. Freudentränen traten ihr in die Augen und sie umarmte ihn nur noch fester.
„Bei den Valar! Es ist schön, dich zu sehen!“, schniefte sie und ließ ihn langsam aus ihrer Umarmung.
Auch er hatte Freudentränen in seinen Augenwinkeln und Gweneth wischte ihre lachend beiseite. Dann sah sie zu Gandalf, der sie ungläubig ansah und dann anfing zu lächeln. Seine weiße und reine Aura hüllte sie ein und berührte ihr Gemüt.
„Gandalf“, hauchte Gweneth, stand langsam auf und überbrückte die kurze Distanz zwischen ihnen in wenigen Schritten.
Sie fiel schon fast in seine Arme und drückte sich fest an seinen dünnen Körper. Die weiße Robe hüllte sie fast komplett ein und sie fühlte sich in seinem heilenden Licht geborgen.
„Die Valar müssen dir gnädig gewesen sein, um dich hierher zu bringen“, flüsterte Gandalf und voller Erleichterung war seine Stimme.
„Sollte es so sein, so werde ich ihnen auf ewig dafür danken. Sie haben mich nach Hause gebracht“, flüsterte auch Gweneth und löste sich langsam von Gandalf.
Seine stahlblauen, durchdringenden Augen schienen bis auf ihr Herz zu sehen und schon wie bei Galadriel, sah er direkt auf ihre Seele. Seine Augen verdunkelten sich etwas, als auch er erkannte, was sie durchleiden musste.
„Nicht jetzt“, hauchte Gweneth, so leise, dass nur Gandalf und vermutlich Legolas sie hören konnte.
Gandalf schien zu verstehen, dass er darüber kein Wort verlieren sollte und nickte ihr kaum merklich zu. Dann lächelte er strahlend und ließ von ihr ab.
„Also, was hab ich verpasst?“, fragte Gweneth mit einem Grinsen und ihre Freunde begannen zu erzählen.
Bis zur Mittagsstunde saßen sie beisammen und jeder erzählte von den Geschehnissen. Zwar hatte sie dank Arara einen recht guten Überblick, aber viele Details kannten dann doch nur die Gefährten. Gweneth lauschte ihnen voller Staunen und bedauerte den Tod von König Théoden. Unweigerlich fragte sie sich, wer nun der König war, doch bevor sie fragen konnte, wurde ihr Gespräch durch laute Glockenschläge unterbrochen. Verwundert richtete Gweneth sich auf und trat an die großen Fenster. Sie sah auf die weiße Stadt zu ihren Füßen hinunter und hörte, wie alle Glocken der Stadt zu läuten schienen.
„Die Hochzeit wird bald beginnen“, meinte Gandalf, stand langsam auf und trat neben Gweneth ans Fenster.
„Dann sollten wir uns noch was Passendes anziehen!“, meinte schnell Merry, sprang mit Pippin zusammen auf und rannte freudig grinsend aus ihrem Gemach. Legolas und Gimli erhoben sich ebenfalls, nickten den beiden zu und verließen ebenfalls ihr Gemach. Auch Gandalf machte Anstalten zu gehen, doch Gweneth drehte sich noch rechtzeitig um, denn etwas Wichtiges lag ihr auf dem Herzen.
„Kann ich kurz mit dir sprechen?“, fragte sie leise und Gandalf hielt inne, drehte sich zu ihr um und schloss dann geräuschvoll die Tür ihres Gemachs.
„Über den Ring, nehme ich mal an“, antwortete er und setzte sich in einen der bequemen Sessel vor dem Kaminfeuer.
Gweneth setzte sich ihm gegenüber, während Gandalf seine Pfeife zückte, sie stopfte und anzündete.
„Ja, über ihn möchte ich sprechen, denn um ehrlich zu sein, wundert es mich, dass er überhaupt noch funktioniert.“
Gandalf zog tief an seiner Pfeife.
„Warum, Gandalf? Du meintest, er würde nicht mehr funktionieren, wenn der Eine Ring zerstört wird, da die vier Elbenringe an seine Macht gebunden sind.“
Gandalf ließ einen Rauchring aufsteigen, der nicht verpuffte, sondern über seinem Kopf schweben blieb.
„Unsere Ringe verloren auch an Macht, so wie ich es prophezeite.“
„Warum dann gerade mein Ring nicht“, fragte sie energisch und Gandalf durchleuchtete sie mit seinen hellblauen Augen.
Er antwortete jedoch nicht sogleich, sondern hauchte einen weiteren Ring in die Luft, der über seinem Kopf schweben blieb, zog dann seine Augenbrauen zusammen und schien nachzudenken. Die Zeit verstrich, während Gweneth angespannt beobachtete, wie Gandalf Rauchring um Rauchring formte, die bizarr über ihm schwebten. Dann strich Gandalf mit einem Mal über seinen schneeweißen Bart und fing an, langsam zu sprechen.
„Ein Grund könnte sein, dass Amanya Jahrtausende nicht mehr in Mittelerde war und so sich der Ring an eine andere Quelle der Macht gebunden hat.“
Gweneth verstand sofort, was er meinte.
„Du meinst, er hat die Energie und die Macht meiner Welt an sich gebunden?“
Gandalf nickte leicht und zog tief an seiner Pfeife, während Gweneth seine Worte noch einmal durchdachte.
„Aber, als ich hierher kam und die Grenzen überschritt, spürte ich deutlich, wie die Macht des Ringes zunahm. Also kann es nicht daran liegen.“
Erneut strich sich Gandalf über seinen Bart und seine blauen Augen schienen ins Leere zu sehen.
„Ein anderer Grund könnte sein, dass er nicht von den Auswirkungen der Zerstörung des Einen Ringes betroffen war, da er zu der Zeit nicht in Mittelerde war.“
Gweneth lehnte sich nach vorne und dachte erneut über seine Worte nach.
„Schon möglich. Doch sollte der Ring dann nicht nachträglich an Macht verlieren, wenn er merkt, dass der Eine Ring nicht mehr existiert? Eine Veränderung habe ich zwar nicht gespürt in der kurzen Zeit, in der ich hier bin, aber ist das möglich?“
Gandalfs Augen bohrten sich in ihre, während er weiter an seiner Pfeife zog.
„Wir alle spürten das Schwinden der Macht unserer Ringe. So wirst du das auch, doch wenn du bisher nichts gespürt hast, so ist er derselbe wie zuvor.“
Gweneth seufzte tief und rieb sich nachdenklich die Stirn.
„Was denkst du, Gweneth?“, fragte er mit einem Mal und ließ sie etwas erschrocken in ihren Sessel zurücksinken.
Sie kaute kurz auf ihrer Lippe herum, während ihre Gedanken rasten.
„Vielleicht…steckt in jeder deiner Vermutungen ein Fünkchen Wahrheit“, meinte sie leise und beobachtete, wie Gandalf seine Pfeife erneut stopfte.
Als seine Pfeife wieder angezündet war, schickte er einen weiteren Ring über seinen Kopf. Inzwischen befand sich dort eine große Anzahl an Rauchringen, die um seinen Kopf herum schwebten und den bizarren Eindruck vermittelten, als würde sich über seinem Kopf eine Gewitterwolke zusammenbrauen.
„Welcher Grund es auch sein mag, er brachte dich sicher wieder hierher und darüber bin ich sehr glücklich.“
„Auch ich bin überglücklich, wieder hier zu sein, doch würde ich es gerne verstehen“, meinte Gweneth beinahe schon bettelnd und Gandalfs Augen schienen sie erneut zu durchleuchten.
Sie meinte zu spüren, wie er auf die Seite ihrer Seele sah, die stets nach Antworten suchte und die ihrer Menschheit eigen war.
„Ich vermag dir nicht, die Antwort zu geben, nach der du suchst. Womöglich können nur die Valar sie dir geben.“
Leicht enttäuscht sackte Gweneth etwas in sich zusammen und sah auf ihre Hände herab. Der goldene Ring an ihrem Finger brach das Licht und erschien wie flüssiges Gold.
„Manche Dinge muss man nicht verstehen, sondern schlicht akzeptieren“, hörte sie ihn leise murmeln und Gweneth musste sich geschlagen geben.
´Vielleicht werde ich nie erfahren, warum er noch funktioniert, doch werde ich stets dafür dankbar sein, dass er es noch tut.´
„Vielleicht hast du Recht, Gandalf!“
Sie atmete tief ein.
„Manche Dinge lassen sich nicht erklären.“
Plötzlich klopfte es an der Tür und ließ Gweneth heftig zusammenzucken.
„Herein!“, rief sie mit klopfendem Herzen, als die Tür geöffnet wurde und Legolas lächelnd eintrat.
Er hatte sich umgezogen und trug nun ein silbernes Wams, bestickt mit kostbaren hellsilbernen Verzierungen und dazu eine dunkel silberne Hose. Sein Kopf umschlang eine dünne, silberne Krone, die ihn wirklich wie einen Prinzen aussehen und ihn mehr strahlen ließ. Kurz war sie geblendet von seiner Erscheinung und erst als er sich leicht räusperte, schaffte sie es, sich zusammen zu reißen. Offenbar hatte er sie etwas gefragt, denn sowohl Gandalf als auch Legolas schmunzelten.
„Was?“, fragte sie peinlich berührt und die Röte schlich sich auf ihre Wangen.
„Die Zeremonie beginnt gleich und ich wollte dich fragen, ob ich dir deine Haare legen darf.“
Verblüfft sah sie ihn an und lächelte dann breit.
„Ja, warum nicht? Danke!“
Er betrat den Raum und da merkte sie erst, dass er verschiedene weiße Blumen und filigrane Perlenschnüre in den Händen trug.
„Wofür ist denn das?“, fragte sie dann doch leicht skeptisch.
„Für dein Haar“, antwortete er ruhig und trat zu ihr heran, während sie noch mehr errötete.
„Das ist doch nicht nötig“, meinte Gweneth peinlich berührt, während Legolas die Sachen auf das Sofatischchen legte.
„Gerade gut genug für dich“, antwortete Legolas und gerade, als Gweneth etwas erwidern wollte, fing Gandalf an zu lachen.
„Du kannst nichts dagegen tun, wenn sich ein Elb dazu entschlossen hat, galant zu sein“, sagte Gandalf mit einem kleinen Kichern, während Gweneth tief seufzte, Legolas ihr ein strahlendes Lächeln schenkte und sie schließlich nachgab. Und so ließ Gweneth das Prozedere über sich ergehen.

Kapitel 47

Kapitel 1-10

1

2

3

4

5

6

7

8

9

10

Kapitel 11-20

11

12

13

14

15

16

17

18

19

20

Kapitel 21-30

21

22

23

24

25

26

27

28

29

30

Kapitel 31-40

31

32

33

34

35

36

37

38

39

40

Kapitel 41-50

41

42

43

44

45

46

47

48

49

50

Kapitel 51-60

51

52

53

54

55

56

57

58

59

60

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