Der Ring der Erde

Kapitel 59

Sonnenlicht fiel durch die geöffneten Fenster in Éowyns Gemach und ließ den Ring der Erde in all seinen Facetten funkeln. Gweneth konnte sich von dem Farbenspiel des Steines nicht abwenden, sah jedoch mehr hindurch, als den Stein wirklich zu betrachten. Zu sehr schwirrten ihre Gedanken nervös hin und her und das schnelle pulsieren ihres Herzens rauschte leise in ihren Ohren. Immer wieder glitten ihre Gedanken zu ihrer bevorstehenden Hochzeit und Nervosität überrollte sie stets aufs Neue. Éowyn war ihr in diesem Moment keine Hilfe, denn diese lief in ihrem Gemach unruhig auf und ab, wie ein eingesperrtes Tier. Es war wohl ihre Art, mit der Nervosität umzugehen, doch Gweneth versuchte, eher nicht daran zu denken und hütete sich davor, im Geiste alle Schritte der Hochzeit immer wieder durchzugehen, so wie es Éowyn tat. Schließlich war Gweneth beinahe schlecht vor Nervosität und dann fiel ihr ein Weg ein, sich und Éowyn abzulenken.
„Setz dich zu mir, Éowyn“, meinte Gweneth und Éowyn blieb abrupt stehen.
Ohne ein Wort zu sagen, ging sie in großen Schritten auf Gweneth zu und ließ sich neben sie auf das große Bett fallen. Gweneths abschätzender Blick glitt über Éowyns blasse Erscheinung und blieb bei ihrem gehetzten Ausdruck ihrer blauen Augen hängen.
„Die Nervosität bringt mich noch um“, gab Éowyn mit großen Augen und leicht zittriger Stimme zu und strich sich ihre blonden Haare glatt. „Ich verstehe nicht, wie du so ruhig dasitzen kannst.“
„Es wird sich nichts ändern, wenn ich hin und her laufe. Vor allem wird es etwas eng, wenn wir beide in deinem Zimmer herumlaufen würden“, meinte Gweneth lächelnd und in dem Moment war sie froh, dass sie heute nicht alleine heiraten würde.
„Aber ich habe eine Idee, wie ich uns ablenken kann, während wir auf Arwen und meine Mutter mit den Kleidern warten. Reiche mir deine Hände“, sprach Gweneth und hielt auffordernd Éowyn ihre Hände entgegen.
Éowyn sah einen Moment überrascht drein, ehe sie Gweneths klamme Hände ergriff und Gweneth musste innerlich schmunzeln, denn auch Éowyns Hände waren kalt und feucht.
„Erschrecke dich nicht“, meinte Gweneth noch leise, während sie ihre Augen schloss und die Macht des Ringes nutzte, um in die Umgebung einzutauchen.
Wärme floss in jedes ihrer Glieder und sie konnte das trockene, starke Holz um sich herum fühlen. Immer tiefer ließ sie sich sinken, ließ ihren ganzen Körper mit der Kraft, Willensstärke und Liebe zum Reitervolk ausfüllen. Sie konnte jede Faser, jeden Riss und jeden Stein spüren. Konnte die verklungenen Lieder erahnen und die vergangenen Leben hallten noch in der Erinnerung der Halle nach. Schon wie bei Faramir, ließ Gweneth die Empfindungen, die nicht ihre waren, durch ihre Hände in Éowyn fließen. Éowyn zuckte kurz zusammen, unterbrach jedoch nicht die Verbindung zwischen ihnen. Sogleich spürte Gweneth, wie Éowyns Hände wärmer wurden und auch spürte sie, wie die Kraft des Holzes, der Halle und des Steins darunter ihre Nervosität verdrängte und sie stärkte. Milde lächelnd und mit geschlossenen Augen schwelgte sie in den Empfindungen um sie herum, als würde sie in glücklichen Erinnerungen baden.
„Alles in Ordnung?“, ertönte einmal ganz nahe die gedämpfte Stimme von Gweneths Mutter und ganz langsam zog sich Gweneth zurück.
Sie öffnete ihre Augen und blickte in die topasfarbenen ihrer Mutter, die besorgt in ihre sahen.
„Alles in Ordnung, wir haben uns nur gerade entspannt“, erklärte Gweneth und sie spürte, wie ihr Herz deutlich leichter geworden war.
Dann blickte sie zu Éowyn, die ebenfalls ihre Augen geöffnet hatte und darin nun Ruhe lag.
„Dann ist ja gut. Aber langsam solltet ihr euch fertig machen, denn die Zeit naht“, sprach ihre Mutter und bei den Worten sprang Éowyn ruckartig auf.
Gweneths Puls schoss bei den Worten ihrer Mutter nach oben und Nervosität rollte durch ihren Körper, während Éowyn wieder gehetzt hin und her lief. Nun trat auch Arwen breit lächelnd durch die Tür und trug auf ihren ausgebreiteten Armen die Kleider der beiden Frauen. Bei dem Anblick der Kleider wurde Gweneth ganz flau im Magen und Éowyn blieb wie angewurzelt stehen.
„Wir werden euch beim Einkleiden helfen“, sprach Arwen melodisch und legte die Kleider behutsam aufs Bett.
Gweneth atmete tief ein, um sich selber zu beruhigen, doch konnte sie ihre Nervosität gemischt mit tiefster Vorfreude nicht bändigen. Langsam stand sie auf und streifte, wie Éowyn, ihr Nachtkleid vom Körper und stieg in ihr weißes Elbenkleid. Der fließende, weiche Stoff schmiegte sich sogleich an ihre Rundungen und Gweneth strich mit ihren Fingerspitzen behutsam über den kostbaren Stoff, während ihre Mutter die Knopfleiste im Rücken verschloss. Noch immer passte es wie angegossen und löste in Gweneth tiefe Freude aus. Innerlich dankte sie erneut Galadriel für das kostbare Geschenk und nahm sich vor, auch persönlich sich noch einmal dafür zu bedanken. Dann ließ sie sich auf einen Hocker nieder und ihre Mutter begann, ihr das lange Haar zu kämmen, ehe Arwen zu ihr trat und ihr das Haar mit geschickten Fingern legte.
Nervös zupfte Gweneth an den Ärmeln ihres weißen Kleides herum, während ihre Gedanken immer wieder zu Éomer wanderten. Inzwischen fiel es auch ihr immer schwerer, still zu sitzen und sie wäre nun am liebsten wie Éowyn im Zimmer auf- und abgelaufen.
„Halte still“, tadelte Arwen sanft Gweneth, die daraufhin tief seufzte und den Drang unterdrückte, an ihrem Kleid nervös herum zu zupfen.
Inzwischen war Éowyn bereits fertig angezogen und frisiert worden und beobachtete nun Arwens geschickte Handgriffe. Gweneths Blick glitt über das hellblaue Kleid Éowyns, das mit dem eingewebten, gleichfarbigen Muster königlich an ihr aussah. Silberne Verzierungen an den Säumen und der kostbare silberne Gürtel unterstrichen ihre kühle, erhabene Schönheit. Ihre blonden Haare waren nach Art der Rohirrim nach hinten zusammengefasst worden und darauf steckte ein silberner, kunstvoll gefertigter Reif, der passend zur silbernen Halskette, bestehend aus ineinandergreifenden Blütenranken, gefertigt worden war. Noch immer herrschte in Éowyns Augen die Unruhe, doch lag darin auch ein aufgeregtes, freudiges Funkeln.
„Es ist fertig“, sprach plötzlich Arwen und Gweneths Herz setzte für einen kurzen Moment aus.
Dann erhob sie sich mit dröhnendem Herzen und schritt zum blank polierten Silberspiegel.
„Du siehst wunderschön aus“, hauchte ihre Mutter den Tränen nahe und Gweneth besah sich in ihrem leicht verzerrten Spiegelbild.
Die vorderen und seitlichen Strähnen ihres ebenholzfarbenen Haares waren geflochten und kunstvoll auf ihrem Hinterkopf hochgesteckt worden und darauf trug sie einen goldenen Reif, der aus vielen, kleinen, goldenen Blüten zusammengesetzt worden war, die einen weißen Edelstein auf ihrer Stirn zu umranken schienen. Von dem goldenen Reif hingen in großen Bögen feine goldene Ketten herunter, die kleine Edelsteine umfassten und ihr Haar zum Funkeln brachten.
„Du siehst wahrlich aus, wie eine Königin“, hauchte ihre Mutter und Gweneth musste sich eingestehen, dass sie nicht übertrieb.
Sie konnte förmlich spüren, wie sie sich innerlich aufrichtete und sie stolz auf sich selber war. So viel Leid hatte sie durchleben müssen und solchen Schmerz ertragen, nur um in diesem Moment hier zu stehen und gleich den Mann ihrer Träume zu ehelichen. Zuversicht und pures Glück durchdrangen ihren Körper und sie konnte fühlen, dass dies ihr Platz im Leben war.
Eine Bewegung in ihren Augenwinkeln ließ sie sich von ihrem Spiegelbild abwenden und sie stellte fest, dass Éowyn wieder dabei war, unruhig auf und ab zu laufen.
„Wann ist es soweit?“, fragte Gweneth mit einem Blick auf ihre Freundin und bemerkte leicht irritiert, dass ihre Stimme leicht zitterte.
„Die Sonne steht gleich im Zenit“, antwortete Arwen mit einem Blick aus dem Fenster, als es mit einem mal an die Schlafzimmertür von Éowyn klopfte und Gweneths Vater herein trat.
„Herrin Éowyn, Ihr werdet erwartet“, meinte ihr Vater und Éowyns Gesicht wurde schlagartig kreidebleich.
Sofort glitten ihre Augen zu Gweneth, die zu ihr trat und Éowyn vorsichtig in die Arme nahm, um nicht ihre Frisur zu ruinieren.
„Nun ist es also endlich soweit. Freue dich…bis später“, raunte sie ihrer Freundin zu, ehe Gweneth zurück trat und Éowyn sie kurz anlächelte.
Dann straffte Éowyn ihre Schultern, hob ihr Kinn und verließ nervös, aber mit strahlenden Augen das Schlafgemach und wurde bereits von Faramir in Empfang genommen. Leider bekam Gweneth Faramir nicht zu Gesicht, doch hörte sie, wie er Éowyns Schönheit pries, ehe ihr Vater die Tür hinter sich schloss. Sein Blick glitt zu seiner Tochter und sie konnte sehen, wie ihm die Kinnlade etwas herunter sackte.
„Ich sollte nun auch der Vermählung beiwohnen“, sprach Arwen sanft und Gweneth wendete sich ihr zu.
In dem schlichten, dunkelblauen Kleid, das Arwen trug, und dem Sternenleuchten in ihren sturmgrauen Augen war sie die Verlockung der Abenddämmerung und lenkte Gweneth etwas von der eigenen Nervosität ab.
„Du siehst wahrlich wunderschön aus“, säuselte Arwen mit ihrer sanften Stimme, doch war sich Gweneth dessen bewusst, dass Arwen weitaus schöner war, als sie selbst.
Nichtsdestotrotz schmeichelten ihr Arwens Worte und als sie in ihren sturmgrauen Augen keine Lüge sah, hob sich ihr Herz ein klein wenig.
„Ich danke dir“, erwiderte Gweneth, ehe Arwen mit einem sanften Lächeln den Raum verließ, gefolgt von ihrer Mutter, die wiederkommen würde, wenn es für Gweneth Zeit war.
„War Mama am Tag eurer Hochzeit auch so nervös?“, fragte sie ihren Vater, als die Tür ins Schloss fiel.
Ehe er antwortete, nahm er auf einem Stuhl Platz und beobachtete seine Tochter, wie sie unruhig ihre Hände knetete.
„Mir wurde erzählt, dass sie beinahe in Ohnmacht gefallen war, weil sie vor Aufregung weder gegessen noch getrunken hatte“, beantwortete er ihre Frage lächelnd und Gweneth musste bei dem Gedanken kurz schmunzeln.
„Bei mir passiert so was hoffentlich nicht. Gegessen und getrunken habe ich, auch wenn es nur nach Papier geschmeckt hat… wie muss sich wohl Éomer gerade fühlen?“, fragte Gweneth mehr sich selber und sah aus dem Fenster.
Von ihrer Position aus konnte sie nicht auf Edoras herunter blicken, doch wusste sie, dass das gesamte Volk Edoras‘ der Vermählung beiwohnen würde, da die Hochzeit auf dem steinernen Plateau vor der goldenen Halle stattfand.
„Er wird genauso nervös sein wie du. Als ich deine Mutter heiratete, war ich so nervös, dass ich am nächsten Tag das erste graue Haar entdeckte“, sprach ihr Vater und brachte Gweneth zum Lachen.
„Wie war denn eure Hochzeit?“, fragte Gweneth, mehr um sich abzulenken, als wirklich daran interessiert zu sein.
Denn schon einmal hatte ihre Mutter von ihrer Hochzeit erzählt, doch kannte sie diese noch nicht aus der Sichtweise ihres Vaters. Bereitwillig und mit einem kleinen Lächeln auf den Lippen berichtete er von der Hochzeit, während Gweneth ihm lauschte. Nicht lange erzählte er, als mit einem Mal ihre Mutter den Kopf herein streckte.
„Die Zeremonie ist gleich beendet und wir sollten uns schon mal auf den Weg machen“, sprach ihre Mutter mit zittriger Stimme und Gweneths Herzschlag schoss sofort in die Höhe.
Hilfesuchend sah sie zu ihrem Vater, der jedoch nur lächelte, aufstand und ihr den Arm anbot. Tief atmete Gweneth ein und legte dann ihre Hand in seine Armbeuge. Sogleich legte ihr Vater seine freie, warme Hand auf ihre und tätschelte sie sachte.
„Vergiss das Atmen nicht“, raunte er ihr lächelnd zu und beide verließen dann das Schlafgemach.
Während sie den Gang entlang gingen, versuchte Gweneth, ihre Nervosität mit kontrollierter Atmung in den Griff zu bekommen, doch je näher sie der goldenen Halle kamen, desto schlimmer wurde ihr Herzklopfen. Sie war froh, dass ihr Vater bei ihr war und sie stützte, falls ihre wackeligen Beine versagten. Schneller als Gweneth lieb war, waren sie in der leeren goldenen Halle angekommen und begaben sich zu den geschlossenen Toren. Von draußen ertönten Jubelschreie und die Hörner wurden geblasen und da wusste sie, dass die beiden nun miteinander vermählt waren. Wie in Trance blieb sie vor den Toren stehen und starrte die Holztür an, als ob sie hindurchsehen konnte. Sie schloss ihre Augen, um sich zu beruhigen, doch es half alles nichts. Mit einem Mal konnte sie Gandalfs Stimme hören, wie sie jegliche Mauern zu durchdringen vermochte.
„Völker aus vielen Teilen Ardas, seid nun Zeuge der Vermählung von König Éomer mit Gweneth von Helms Klamm!“, und bei seinen Worten wurden die Tore geräuschvoll geöffnet.
Licht schlug ihr entgegen und blendete Gweneth für einen kurzen Augenblick, doch sie ließ sich von ihrem Vater sicher nach draußen führen. Sie hörte, wie ein leises Raunen durch die Menge ging und als sie sich an das Licht gewöhnt hatte, war das ganze Schöne Volk und auch das von Edoras und Teile Rohans anwesend und sahen ihr mit großen Augen entgegen. Ihr Blick glitt zu Gandalf, der ihr am nächsten war und der in seiner weißen Robe zu strahlen schien. Dann glitt ihr Blick suchend weiter nach vorne und direkt auf Éomer. Bei seinem Anblick legte sich ihre Nervosität schlagartig und sie konnte ihre Augen nicht mehr von ihm abwenden. Seine offenen Haare wehten leicht im Wind und seine braunen Augen strahlten so voller Liebe, dass es Gweneths Herz wärmte. An den Schultern seiner Rüstung war ein langer, kostbarer, grüner Umhang befestigt worden und mit der goldenen Krone auf seinem Kopf wirkte er imposant, königlich und strahlte solch eine Macht aus, dass ihr eine angenehme Gänsehaut den Rücken hinunter rollte. Er lächelte ihr glücklich entgegen und auch sie konnte sich ein Lächeln voller Glück und Glückseligkeit nicht verkneifen. Ihr Vater führte sie zu Éomer und überreichte ihre Hand in seine große, warme. Sie spürte seine Hand leicht zittern und sie wusste, dass er genauso nervös war wie sie. Mit einem Mal führte er ihre Hand an seinen Mund und küsste sanft ihren Handrücken, ohne seinen Blick von ihren Augen zu nehmen. Als sie seinen kratzigen Kuss spürte, rollte eine Welle der Freude durch ihren Körper und ihr Lächeln wurde nur noch breiter. Wie in Trance stellte sie sich ihm gegenüber und konnte ihren Blick nicht mehr von seinen braunen, warmen Augen nehmen. Gandalf stellte sich neben die beiden und erhob seine Stimme.
„Herrin Gweneth von Helms Klamm, die aus dem Süden kam, seid Ihr gewillt, den Bund der Treue mit König Éomer, Sohn des Éomund, einzugehen?“, fragte Gandalf mit lauter Stimme.
„Géa! (Ja)“, antwortete Gweneth freudestrahlend und mit hämmerndem Herzen.
„Und seid Ihr, König Éomer, Sohn des Éomund, gewillt, den Bund der Treue mit Herrin Gweneth von Helms Klamm, die aus dem Süden kam, einzugehen?“, fragte er auch Éomer, der ebenfalls strahlend bejahte.
Dann schlang Gandalf ein silbernes Band um ihre ineinander gehaltenen Hände und ließ seine darüber schweben.
„Als Zeichen der Verbundenheit wurde das Band der Treue um Eure Hände geschlungen. Eure Liebe soll ein Feuer sein, das durch die Nacht in den hellen Tag führt. Es soll nie vergehen und selbst in den Hallen Mandos ewig weiterbrennen“, sprach er mit lauter Stimme und wickelte dann das Band von ihren Händen.
Dann trat Merry nach vorne, mit einem roten Kissen in seinen Händen, auf dem zwei goldene Ringe lagen.
„Tragt nun diese Ringe, als sichtbares Zeichen der Liebe und den Schwur, den Ihr vor allen Anwesenden und den Valar geleistet habt“, und bei seinen Worten nahm Éomer einen schlanken goldenen Ring, in dem kunstvoll Runen, Blütenranken und ein weißer Edelstein eingelassen worden waren, von dem roten Kissen und streifte ihn über ihren linken Ringfinger.
Dann nahm Gweneth mit zittrigeren Fingern den dickeren, wuchtigeren, goldenen Ring, der aber ebenso gestaltet war wie ihrer, von dem Kissen und streifte ihn über Éomers linken Ringfinger.
Anschließend schlangen sie ihre Hände wieder ineinander und sahen sich mit funkelnden Augen an. Ihr Herz schlug nun so schnell vor Freude, dass ihr beinahe schwindlig wurde und der Drang, in Éomers Arme zu fallen, war beinahe übermächtig. Gandalf hob seine Hände und rief laut: „König Éomer, Éomunds Sohn, seid nun auf ewig mit Gweneth von Helms Klamm, die aus dem Süden kam, verbunden!“
Und bei seinen Worten wurde in die Hörner geblasen und das Volk jubelte laut, doch Gweneth achtete auf niemanden, außer auf ihn. Unwillkürlich fielen sich beide in die Arme und küssten sich leidenschaftlich. Sie presste sich an ihn und als sie seine heißen Lippen auf ihren spürte, jagte vollkommene, pure Freude durch ihre Adern. Ihr Innerstes schien zu jubilieren und jede Faser ihres Körpers zitterte unter der Macht ihrer Freude. Ihre Knie gaben nach, doch Éomer hielt sie in seinen starken Armen an sich gepresst. Freudentränen traten ihr in die Augen und als sie sich voneinander kurz lösten, sah sie, dass auch seine Augen in Tränen schwammen. Mit einem kleinen Freudenschrei schlang sie ihre Arme um seinen Hals und zog ihn glücklich und aus ganzem Herzen lachend, fester an ihren Körper. Mit einem tiefen, rauen Lachen hob er sie hoch und wirbelte sie einen kurzen Moment um sich herum. Sein Lachen vermischte sich mit dem des jubelnden Volkes, den schallenden Hörnern und ihr Herz schien beinahe zu platzen vor Glück. Erneut legte er seine heißen Lippen auf ihre und sie wusste, dass nun die guten Zeiten anbrechen würden. Zeiten voller Glück und Zufriedenheit. Alles würde nun gut werden.

Kapitel 1-10

1

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3

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5

6

7

8

9

10

Kapitel 11-20

11

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14

15

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17

18

19

20

Kapitel 21-30

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29

30

Kapitel 31-40

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35

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37

38

39

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Kapitel 41-50

41

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44

45

46

47

48

49

50

Kapitel 51-60

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